Gitarrenunterricht Lübeck

Die Philosophie meines Gitarrenunterrichts

Musik ist uns im wahrsten Sinne des Wortes Allen in die Wiege gelegt worden. Ein „ich bin unmusikalisch“ oder „ich bin musikalisch unbegabt“ gibt es bei mir nicht. Weder im Gitarrenunterricht noch in meinem Vokabular !
Auch ein „ich kann nicht singen“ oder „ich bin zu alt“ lasse ich nicht gelten. Es stimmt ganz einfach nicht ! Da bin ich mir nach über 25-jähriger Unterrichtserfahrung ganz sicher. Nur weil irgendein Lehrer, die Eltern, andere Erzieher, oder sogar ein Musiklehrer oder sonstwer… das mal gesagt haben, glaubst Du das. Gerne beweise ich Dir das Gegenteil. Jeder ist auf seine Weise musikalisch, kann auch singen und man ist nie zu alt um Gitarre zu lernen.

Ein älterer Herr von 83 Jahren kam vor einigen Jahren mit einem Herzenswunsch zu mir. Er wollte so gern seine Frau zum 80-zigsten Geburtstag mit einem Ständchen auf der Gitarre überraschen, nachdem Sie ihn zum 80-zigsten Gebutrstag am Klavier überrascht hatte. Der Mann hatte Gicht an beiden Händen und konnte seine Finger nur schwer bewegen. Er hatte noch nie Gitarre gespielt, sei musikalisch unbegabt und könne auch nicht singen. Er hatte einen eigenen Text für seine Frau geschrieben, den er gern mit der Melodie von „Dat Du min Leevsten büst“, eine plattdeutsche Volksweise aus dem 19. Jahrhundert vortragen wollte und das in 5 Wochen. Ich kannte es von Hannes Wader mit den Akkorden D, A + G Dur im 3/4 Takt. Ich lieh ihm eine  Konzertgitarre, da die Saiten leichter zu greifen sind als auf seiner Westerngitarre und wir begannen mit leichten Fingerübungen.
Siehe da, anschließend kamen hier und da erste Töne und ich zeigte ihm die ersten Töne der Melodie erstmal ganz ohne Rhythmus. Zusammen passten wir seinen Text der Melodie an und ich zeigte ihm die Akkorde auf der Gitarre, die ich ihm zum üben auch in Tabulatur notierte. Zuerst nur D+A Dur, da der Akkordwechsel mit einem kleinen Trick schnell erlernbar ist und G Dur nur mit den Leersaiten D, G u.H, also G Dur mit D im Bass.

Danach einen leichten Daumenanschlag mit drei langsamen Abschlägen pro Takt, zu dem wir die Melodie zunächst nur auf la,la, la…sangen. So traf er mit der Zeit immer mehr Töne. Da seine Frau nichts davon erfahren sollte, übte er jeden vormittag von Mo.-Fr. immer in meiner damaligen Musikschule und erzählte zu Hause, er ginge spazieren. Der Mann war begeistert, blühte richtig auf und freute sich wie ein Kind über seine Fortschritte. Nach ca. zwei Wochen nahmen wir den vollen Akkord G Dur dazu und nach drei Wochen auch seinen Text. Nach vier Wochen konnte er es schon durchspielen, auch wenn es bei den Akkordwechseln noch etwas stockte. Also Spezialübungen wie z.B. „trocken“ umgreifen, nur mit der Greifhand im langsamen 3/4 Rhythmus. Kurzum, rechtzeitig zum Geburtstag konnte er es und spielte und sang es vor allen Geburtstagsgästen und seiner zu Tränen gerührten Frau. Er nahm übrigens weiter bei mir Gitarrenunterricht und seine Frau Klavierunterricht an meiner Musikschule.
Fazit: Der Wille, die Freude, die Geduld und hier auch die Liebe und ein Ziel sind viel wichtiger als eine sogenannte „Begabung“.