Westerngitarre

Als Westerngitarre bezeichnet man eine akustische Gitarre mit Stahlsaiten. Sie wird auch Folkgitarre oder Stahlsaitengitarre genannt.

Die Bezeichnung Stahlsaitengitarre trifft es eigentlich am besten, da der wesentliche Unterschied zu anderen Akustikgitarren, wie Konzertgitarre oder Flamencogitarre in der Besaitung liegt. Die Bezeichnungen Westerngitarre oder Folkgitarre werden allerdings immer noch häufig benutzt, obwohl diese Akustikgitarre in diversen weiteren
Musikrichtungen und Musikstilen eingesetzt wird und nicht nur in der Country,-oder Folkmusik.
Schon länger und neuerdings auch immer öfter, hört man diese vielseitig einsetzbare Gitarre in fast allen Genres der Rock und Popmusik, sowie im Blues und sogar in der Jazzmusik.

Westerngitarre

Dennoch verwende ich hier im weitern Verlauf die Bezeichnung Westerngitarre, da sie nun mal nach wie vor am gebräuchlichsten ist. Westerngitarren verfügen über diverse weitere spezielle Merkmale, die sie von anderen Akustikgitarren und im Besonderen von Konzertgitarren unterscheiden.

Der Korpus einer Westerngitarre ist in den meisten Fällen größer, als der von anderen Gitarren wie z.B. einer Konzertgitarre.

Ihr Hals ist oft wesentlich schmaler, als der einer Konzertgitarre mit ihren Nylonsaiten und ist eher mit dem Hals einer E.-Gitarre vergleichbar, die alledings in der Regel mit wesentlich dünneren Stahlsaiten gespielt wird.
Damit der Hals der Westerngitarre dem stärkeren Zug der „dicken“ Stahlsaiten standhalten kann, ist ein Stahlstab in ihm montiert, der es auch ermöglicht, die Biegung des Halses mittels einer Stellschraube zu justieren.
Ihr Korpus ist gänzlich hohl und in der Regel aus Holz gefertigt, wobei für die Decke meistens Zedern,-oder Fichtenholz verwendet wird.

Westerngitarre

Für die Zarge und den Boden werden verschiedene Hölzer eingesetzt. Die gebräuchlichsten sind Mahagoni und Palisander. In höheren Preisklassen findet sich u.a. aber auch Cocobolo, Ovangkol, Blackwood oder sogar Koaholz wieder. Einige Hersteller bieten allerdings auch Gitarren an, deren Korpus ganz oder zum Teil aus hochwertigen Verbundwerkstoffen besteht Federführend in der Entwicklung dieser Bauweise war Charles Kaman, Gründer derr Firma Ovation, der ursprünglich Hubschrauber baute.
Er war Hobbymusiker und entwickelte 1964 eine Gitarre, bei der er Hightech-Materialien , z.B. kohlenstofffaserverstärkten Kunststoff (CFK) mit einer Holzdecke (Birkenfurnier in Sandwichbauweise) kombinierte und dadurch eine hohe Stabilität und einen ausgewogenen Klang bei seiner Ovationgitarre erzeugte.

Ich selbst spiele schon lange und leidenschaftlich gern meine „Ovation Elite“ und bin begeistert von ihrem akustischen und elektrischen Klang (guter Tonabnehmer unter dem Steg) und ihrer Bespielbarkeit. Außerdem halten die Stahlsaiten aufgrund der guten Mechanik außergewöhnlich gut ihre Stimmung.

Ich spiele sie häufig als Rhythmusgitarre zu meinen Songs, setze sie aber auch oft als Rhythmusgitarre oder für Soli in meiner Band (großzügiger Cutaway, ein am Korpus befindlicher Ausschnitt am Ansatz des Gitarrenhalses) ein und spiele sie am liebsten über meinen AER -Domino- AMP (Gitarrenverstärker).

Westerngitarre

Weitere Westerngitarren bzw. Korpusformen sind die Jumbo,-Dreadnought,-Grand Auditurium, Auditorium, Parlour und nicht zu vergessen die Resonatorgitarre, auch Dobrogitarre genannt, deren Korpus häufig aus Metall gefertigt ist. Sie gehört durch ihre Konstruktion zu den lautesten unverstärkten Gitarren.

Gelegentlich wird auch eine sechschörige Westerngitarre mit zwölf Saiten gespielt. Bei dieser Gitarre liegt neben den vier tiefsten Saiten ( E,A,D u. G) eine zweite dünnere Saite, um eine Oktave höher gestimmt ist. Die beiden Diskantsaiten (H u.E) sind doppelt vorhanden. Das ergibt dann einen volleren harmonischen Klang, ist allerdings auch schwerer zu bespielen.